Das Institut für Bautechnik

Das Institut für Bautechnik (Instytut Techniki Budowlanej – ITB) entstand im Jahre 1945 als eine direkt mit dem Ministerium für Infrastruktur und Bauwesen (sowie seinen Vorgängern) verbundene Institution.

 


Von Beginn an bestand sein grundlegendes Ziel in der Sicherstellung der Qualität des polnischen Bauwesens und dem Schutz der Interessen der Nutzer von Bauobjekten.


In den über 70 Jahren seines Bestehens wurde das ITB zu einem Leader in der Kreierung des polnischen und europäischen Bauwesens und einer wertvollen Unterstützung in der Praxis.


Das Institut besitzt die Akkreditierung des Polnischen Akkreditierungszentrums (Polskie Centrum Akredytacji – PCA) als Zertifizierungseinheit für Bauprodukte (Akkreditierung Nr. AC 020) und als Zertifizierungseinheit für Managementsysteme (Akkreditierung Nr. AC 072).

Es ist ebenfalls notifizierte Einheit der Europäischen Kommission und anderer EU-Mitgliedstaaten als Einheit, die am Prozess der Leistungsbewertung und Leistungsprüfung von Bauprodukten teilnimmt (Notifizierte Einheit Nr. 1488).

Die Zertifizierungsabteilung des ITB zertifiziert Bauprodukte, die obligatorische (wenn die Bewertung nach den Anforderungen der harmonisierten Normen, der Europäischen Technischen Bewertungen, der polnischen Normen oder der polnischen technischen Zulassungen erfolgt) und freiwillige (wenn die Konformitätsbewertung auf Grundlage der technischen Kriterien des ITB erfolgt) betriebliche Produktionskontrolle sowie zudem die freiwillige betriebliche Produktionskontrolle von Beton unter Berücksichtigung der Qualitätsbewertungen, der Managementsysteme, der Kompetenzen der Belegschaft sowie der Dienstleistungen.


Das ITB führt Zertifizierungen in ganz Europa und Asien durch. Am 15. Dezember 2014 erlangte das ITB eine Akkreditierung im Bereich im Bereich der Prüfung und Zertifizierung von der Hauptkommandantur für Zivilverteidigung des Ministeriums für Innere Angelegenheiten der Vereinigten Arabischen Emirate.


Das Institut besitzt einen Komplex für Untersuchungslabore, der aus 5 Laboren besteht, die vom PCA akkreditiert wurden. In diesen Laboren werden Tests von Baustoffen und Bauprodukten ausgeführt und die Umweltverschmutzung bewertet. Für den Bedarf der Europäischen Technischen Bewertungen und der Produktzertifizierungen führen die Labore Tests durch, die die Grundlage für die Kennzeichnung der Produkte mit den B- und CE-Zeichen sind.


Die Tätigkeit des ITB umfasst folgende Bereiche:

  • nachhaltige Entwicklung in der Baubranche

  • Sicherheit und Zuverlässigkeit von Konstruktionen

  • Hygiene der Wohnumwelt

  • Lärm- und Schwingungsschutz

  • Sicherheit und Komfort

  • Rationalisierung des Energieverbrauchs in Gebäuden

  • Haltbarkeit von Gebäuden

  • Brandschutz bei Bauarbeiten

  • technische Diagnostik im Bauwesen

  • Gebäudequalität

  • Ökologie von Gebäuden

  • Modernisierung von Wohngebäuden

  • Wasserbau und Landbau

  • elektrische Systeme sowie Baubeschläge und Metallerzeugnisse.


Im Jahre 2012 realisierte das ITB bedeutende Investitionen zur Vergrößerung und Verlegung des Labors für Feueruntersuchungen aus Warschau in die Niederlassung Masowien in Pionki.


Mit der Entscheidung des Ministers für Transport, Bauwesen und Meereswirtschaft Nr. 1/JOT/WA/13 vom 27. September 2013 wurde das ITB zur Technischen Bewertungsstelle ernannt, die gemäß der Verordnung (EU) Nr. 305/2011 zur Ausgabe Europäischer Technischer Bewertungen (ETA) für alle Gruppen von Bauprodukten mit Ausnahme von Bauausrüstung und Produkten für den Straßenbau berechtigt ist. Wenn die Bauprodukte nicht (oder nicht vollständig) von einer harmonisierten europäischen Norm erfasst werden, haben ihre Hersteller die Möglichkeit der Kennzeichnung der Erzeugnisse mit dem CE-Zeichen auf Grundlage Europäischer Technischer Bewertungen und der Leistungsdeklaration.


Das ITB erfüllt die Funktion einer nationalen Zulassungsstelle, die zur Ausgabe technischer Zulassungen für innovative Bauprodukte berechtigt ist (und zwar im Rahmen der Verordnung des Ministers für Infrastruktur vom 8. November 2004 über die technischen Zulassungen und die zur Ausgabe von technischen Zulassungen berechtigten Einheiten; einheitlicher Text in: Gesetzblatt aus dem Jahre 2014, Pos. 1040). Die technische Zulassung des ITB ist eine technische Bewertung über die Eignung des Bauprodukts für die gegebene Anwendung.


Sie wird auf Grundlage der nationalen Rechtsvorschriften erteilt und ermöglicht die Einführung eines Produkts auf den polnischen Markt mit Kennzeichnung mit dem Bauzeichen B. Darüber hinaus werden freiwillige Applikationsunterlagen ausgegeben, z.B. Technische Empfehlungen des ITB, Technische Qualitätsempfehlungen des ITB sowie Grüne Technische Empfehlungen des ITB. 2004 begann das ITB mit der Realisierung des EPD-Programms des ITB, das die Erstellung von Typ-III-Umweltdeklarationen (EPD) für Bauprodukte ermöglicht. 2015 wurde dieses Verfahren aktualisiert und vom Verein ECO Platform geprüft, weshalb es auch auf dem europäischen Binnenmarkt anerkannt wird.


Die ECO Platform ist ein internationaler, gemeinnütziger Verein, der von den europäischen Betreibern des EPD-Programms (darunter dem ITB) gegründet wurde. Grundsätzlich wird der Entstehungsprozess und der Inhalt der EPD in den Normen ISO 14025 „Umweltkennzeichnungen und -deklarationen - Typ III Umweltdeklarationen - Grundsätze und Verfahren“ sowie EN 15804 „Nachhaltigkeit von Bauwerken - Umweltproduktdeklarationen - Grundregeln für die Produktkategorie Bauprodukte“ festgelegt.


Die vom ITB erstellten Umweltdeklarationen für Erzeugnisse enthalten technische Informationen einschließlich maßgeblicher Umweltdaten der Bauprodukte mit bestimmter technischer Funktion im Gebäudemaßstab. Eine EPD ermöglicht die Analyse des Produktlebenszyklus in Hinsicht auf dessen Umweltauswirkungen und die Darstellung dieser Analysen auf transparente, den Standards entsprechende Weise.


Das ITB beteiligt sich aktiv an Forschungsarbeiten im Bereich des Bauwesens auf internationaler Ebene, u.a. durch die Teilnahme an zahlreichen technischen Komitees, Kommissionen und Arbeitsgruppen im Rahmen internationaler wissenschaftlicher (ENBRI, EGOLF, ECO Platform, ECTP AISBL, RILEM, ELGIP, CICIND, ICPIC) und Standardisierungsorganisationen (ISO, CEN) sowie Organisationen, die sich mit der Bewertung von Baustoffen beschäftigen (EOTA, UEAtc, WFTAO). Das Institut nimmt zudem an den Arbeiten der Arbeitsgruppe Notifizierte Stellen und des Ständigen Komitees für Bauwesen (als Experte zur Unterstützung der polnischen Delegation) teil.